Die 5 besten Tipps, wenn Sie auf Sardinien essen gehen
Wie alle Italiener, so sind auch die Sarden gegenüber Touristen geduldig, großzügig und tolerant. Daher können Urlauber kaum etwas „falsch“ machen, wenn sie auf Sardinien essen gehen. Trotzdem kann es nicht schaden, beim Restaurantbesuch auf Sardinien die folgenden fünf Tipps zu beherzigen.
1. Keine Angst vor Sonderwünschen im Restaurant
Haben Sie bestimmte Essensvorlieben? Sie brauchen auf Sardinien nicht zu befürchten, deshalb schief angesehen zu werden! Wenn Sie zum Beispiel Veganer sind, die Pasta nicht al dente mögen, das Fleisch lieber durchgebraten hätten oder das Gemüse bitte mit ganz viel Peperoncino wünschen, so dürfen Sie all das getrost dem Kellner mitteilen. Dafür hat jede Küche Verständnis. Auch auf Rücksichtnahme bei Allergien dürfen Sie zählen. Mittlerweile sind fast alle Restaurants auf die gängigen Unverträglichkeiten eingerichtet. Ihrem ungetrübten Erlebnis beim Essen auf Sardinien steht also nichts im Weg.
2. Ganz ungefragt: Pane e Coperto
Bitte wundern Sie sich nicht, wenn Sie nach dem Essen auf Ihrer Rechnung ein paar Euro für „pane e coperto“ entdecken. Restaurants auf Sardinien tischen ungefragt Brot auf, weil das für jeden Italiener einfach dazu gehört. Und anders als bei uns gibt es auch fast immer Stoffservietten und ebensolche Tischdecken. Das schlägt mit 2 – 3 Euro zu Buche und macht sich auf der Rechnung nur dann unangenehm bemerkbar, wenn man lediglich eine Kleinigkeit essen möchte. Wer also nur einen Salat oder eine Suppe bestellt, kann sich überlegen, ob es sich dafür lohnt, das pane e coperto auf der Rechnung zu haben. Immerhin kann man dann vom all-inclusive-Brotangebot so richtig Gebrauch machen…
3. Lockere Tischmanieren sind erlaubt
Italiener sind Feinschmecker. Da sind vornehme Tischsitten manchmal hinderlich. Wundern Sie sich also nicht, wenn der echte “Römer” wie zu Cäsars Zeiten „zu Tische liegt“ und so tafelt, wie das dem Genuss dienlich ist. Diese sinnlich sinnvolle Maxime empfehle ich zur Nachahmung. Gönnen Sie Ihrem Knigge beim Essen auf Sardinien ebenfalls Urlaub!
4. Gemeinsam essen, gemeinsam zahlen
Wer mit Freunden gemeinsam auf Sardinien essen geht, sollte nach südländischem Verständnis auch gemeinsam bezahlen. Dass Freunde zusammen zechen und sich hinterher beim Bezahlen gegenseitig die Brocken in den Mund zählen, empfindet jeder Südländer als kleinkariert und wenig freundschaftlich. Außerdem ist es rücksichtslos gegenüber dem Kellner. Ordern Sie daher nur eine Rechnung für die gesamte Runde! Die Quoten können sie dann ja intern ermitteln. Ein Trinkgeld sollten Sie einkalkulieren. Es muss nicht üppig sein, aber Pfennigfuchserei sollte man vermeiden. Wer 28,50 € großzügig auf 29,00 € rundet, hat südländisches „leben und leben lassen“ nicht verstanden. Als unfein gilt es, die Rechnung mit einem knallharten „pagare“ zu ordern. Seien Sie höflich: „Il conto per favore“ ist eine bessere Wendung.
5. Gehen Sie in den Restaurants auf Sardinien unbesorgt auf kulinarische Entdeckertour
Die Qualität der Restaurants auf Sardinien ist durchweg gut. Es ist fast unmöglich, beim Besuch eines sardischen Restaurants „auf die Nase zu fallen“. Auch das Preisniveau der mir bekannten Restaurants ist angemessen, Nepp ist eher auszuschließen. Die Pizza in Budoni und anderswo kostet nicht mehr als in einer normalen deutschen Pizzeria. Gleiches gilt für so ziemlich alle anderen Gerichte. Lediglich die Costa Smeralda ist recht teuer. Atmosphärisch und kulinarisch steht beispielsweise das „Nautilus“ in Ottiolu den Feinschmeckertempeln in Porto Cervo aber kaum nach, auch wenn die Promidichte natürlich eine ganz andere ist.
Ich verzichte an dieser Stelle darauf, all die Restaurants zu erwähnen, in denen es mir gut gefallen hat. Gehen Sie beim Essen auf Sardinien selber auf Entdeckertour und holen Sie sich zeitnahe Empfehlungen! Eine Restaurantkritik kann immer nur eine Momentaufnahme mit geringer Halbwertszeit sein! Ein Lokal steht und fällt mit seinem Koch. Was ist, wenn der wechselt? Und: Kann man über Geschmäcker nicht trefflich streiten? Für Ihren nächsten Restaurantbesuch und Ihr Essen auf Sardinien wünsche ich jedenfalls guten Appetit.
Mit einem sardischen “Adiosu” verabschiedet sich für heute
Joachim Waßmann